Baunscheidtieren

Nichtstun ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.

-Oscar Wilde

Die von Carl Baunscheidt (1809-1874) entwickelte Methode wird auch „Akupunktur des Westens“ genannt. Sie funktioniert über das Prinzip des Ab- und Ausleitens von Krankheitsstoffen über die lokale Anregung der Lymphe. Hierfür wird die Haut oberflächlich gereizt (bis in die Tiefe von 1-2,2mm) mittels einer Rolle, einer Scheibe oder eines Hämmerchens mit feinen Nadeln. Diese Reizung betrifft nur die äusserste Schicht der Haut, Blutungen treten in aller Regel nicht auf. Das Anstechen der Haut erleben die meisten Menschen etwas schmerzhaft – es dauert jedoch nur ganz kurz.

Durch das anschliessende Einmassieren des Baunscheidtöls an den lokalen Hautstellen, kommt es durch die Hautreizung zu einem Ausschlag mit feinen Pusteln und Quaddeln. Dies kann ein Kribbeln oder einen leichten Juckreiz auslösen – ähnlich dem Brennesseln – in aller Regel aber nicht so stark. Das Öl lässt man einige Minuten einwirken. Die Quaddeln erzeugen die Anregung der Lymphe und werden selbst nicht als „schmerzhaft“ empfunden. Eine weiterführende Versorgung des baunscheidtierten Hautbereichs ist nicht nötig. Anschliessendes Warmhalten des Bereichs ist jedoch vorteilhaft.

Während 12-24 Stunden können die Quaddeln noch sichtbar bleiben – auch ein leichtes Kribbeln kann noch gespürt werden.

Das früher in Baunscheidtölen enthaltene Croton-Öl ist kancerogen und wird heute nicht mehr verwendet. Heute werden ausschliesslich histaminhaltige Öle verwendet.

Das Baunscheidt-Verfahren ist eine effiziente Methode bei chronischen Schmerzzuständen.

 

Hauptindikationen sind:

  • Schmerzzustände der Wirbelsäule, Wirbelsäulensyndrome
  • Schmerzzustände von Gelenken, akut und chronisch
  • Schwäche- und Erschöpfungszustände nach Krankheiten z.B. Pfeiffersches Drüsenfieber
  • Neuralgien, Ischias
  • Myalgien, Fibromyalgien
  • Asthma bronchiale, chron. Husten, Dyspnoe, chron. Atembeschwerden
  • akute Bronchitis
  • Kopfschmerzen/ Migräne (über Reflexpunkte)
  • reflektorische Aktivierung insuffizienter Organe/ Gewebe
  • vegetative Dysregulation
  • Hypotonie
  • Müdigkeit
  • Depression, auch klimakterisch
  • Spannungszustände
  • Schlafstörungen
  • Schleudertrauma: HWS bedingter Schwindel
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Posttraumatische Beschwerden, Rippenprellungen, Schleudertrauma
  • Tennisellbogen
  • Tinnitus, Ohrensausen,
  • Sinusitis
  • Leber- Gallestörungen
  • Durchschlafstörungen
  • Harnwegsinfekte
  • Narbenentstörungen